Krypto-Tauwetter schickt die Bären in den Winterschlaf

Seitdem die Kurse der Kryptowährungen Ende 2021 in den freien Fall übergingen, spricht jeder, von Analysten bis hin zu verärgerten Anlegern, von einem langen, harten Krypto-Winter, wobei einige sogar vom Ende der digitalen Währungen, wie wir sie kennen, sprechen. Aber wie jeder bestätigen kann, der mehr als sechs Monate Erfahrung auf diesem Markt hat, gehören extreme Phasen des Aufschwungs und der Flaute zum Alltag. Ein Kursrückgang von über 70 % bei einer bestimmten Aktie innerhalb weniger Wochen könnte durchaus als Todesurteil für das zugrundeliegende Unternehmen angesehen werden, aber für Bitcoin ist das ein ganz normaler Alltag.

Der Pionier unter den Kryptowährungen hat insgesamt sieben Mal über 50 % seines Wertes verloren. Einmal ist sein Kurs sogar um 99 % von seinem lokalen Höchststand gefallen. Aber jedes Mal meldete sich die Kryptowährung stärker denn je zurück. Nachdem der Kurs von BTC im Juni einen Tiefststand von 18.948 US-Dollar erreicht hatte, konnte er im Juli um fast 20 % zulegen und liegt derzeit bei 23.191 US-Dollar, was sehr viel erfreulicher aussieht. Jetzt, wo Bitcoin wieder auf der oberen Seite der wichtigen Unterstützungsmarke von 20.000 US-Dollar steht, kommen die Krypto-Bullen aus ihren Löchern und bereiten sich auf einen weiteren Kursanstieg vor. Aber ist der Winter wirklich vorbei, oder könnten sie direkt in eine Falle laufen?

HODLer

Die jüngsten Zahlen zu BTC, die seit mehr als einem Jahr nicht mehr gehandelt wurden, deuten darauf hin, dass die Akkumulationsphase vorbei ist – ein Phänomen, das in der Vergangenheit das Ende eines Bärenmarktes und den Beginn eines neuen Bullenzyklus signalisiert hat. Der unabhängige Kryptoanalyst Miles Johal hat eine abgerundete Spitzenformation bei gehaltenen Bitcoins identifiziert, die kurz vor der Vollendung zu stehen scheint. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit deuten darauf hin, dass die Kurse darauf mit einem Anstieg reagieren werden. Es läuft alles auf die HODL-Wellen-Metrik hinaus, die im Grunde eine Aufschlüsselung des Angebots entsprechend dem Zeitpunkt liefert, zu dem jede einzelne Coin bewegt wurde. Der Großteil des gesamten Bitcoin-Angebots entfällt nun auf die einjährige HODL-Welle. Warum ist das so bedeutsam? Nun, die Daten zeigen deutlich, dass je größer der Anteil von Bitcoin ist, der seit mindestens einem Jahr nicht bewegt wurde, desto näher befindet sich BTC an einem Makro-Tiefpunkt. Tatsächlich sehen wir bereits, wie BTC/USD verlorenen Boden zurückgewinnt, und sobald dieses "abgerundete Spitzenmuster" schlussendlich vollendet ist, könnte die Vergangenheit darauf hindeuten, dass ein anhaltender Aufwärtstrend folgen könnte.

Aber was ist mit den Rekordabflüssen an den Börsen?

Bitcoin fließt in der Tat schnell von den Börsen ab, und das schon seit mindestens sechs Monaten. Den jüngsten Daten von Glassnode zufolge machen BTC in börsenbasierten Wallets nur noch 12,6 % des Gesamtangebots aus (2,4 Millionen BTC), was einem Rückgang von 4,6 % seit dem Allzeithoch von Bitcoin im März 2020 entspricht, als diese Zahl bei 3,15 Millionen BTC lag.

Diese Abflüsse korrelieren zwar in gewisser Weise mit den fallenden Kursen der Kryptowährungen, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Eine beträchtliche Anzahl von Marktteilnehmern verlässt die Börsen aus Sicherheitsgründen. Nach einer Reihe von öffentlichkeitswirksamen Pleiten so genannter "sicherer Unternehmen" wie den Krypto-Banken Celsius und Voyager - ganz zu schweigen von dem berüchtigten Zusammenbruch des Stablecoin Terra – ist die Mentalität "Nicht deine Schlüssel, nicht deine Kryptowährung" wieder in Mode gekommen. Die Menschen sind immer noch daran interessiert, digitale Währungen zu besitzen, aber sie ziehen es vor, sie in ihren eigenen privaten Wallets zu halten. Andernorts hat der Aufstieg des Handels mit CFDs bei traditionellen CFD-Brokern wie Libertex aktiven Tradern eine weitere Möglichkeit eröffnet, auf die Kursentwicklung von Kryptowährungen zu setzen, ohne den Basiswert zu besitzen.

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