Immer mehr Menschen arbeiten von zu Hause aus, warum steigt der Aktienkurs von Slack nicht an?

Viele Unternehmen reagieren auf die COVID-19 Pandemie, indem sie ihre Mitarbeiter ermutigen, von zu Hause aus zu arbeiten. Technologieunternehmen wie Apple, Microsoft und Amazon stehen dabei an erster Stelle. Es ist daher wenig überraschend, dass professionelle Kollaborationssoftware wie jene von Slack Technologies Inc. ein erhöhtes Interesse verspürt. Man würde erwarten, dass der Aktienkurs von Slack nach oben geht, aber das ist nicht der Fall. Zumindest noch nicht.

Der Aktienkurs von Slack zum Zeitpunkt des Schreibens

Die Aktien von Slack (WORK) schienen zunächst den größten Teil des Schocks von der Coronavirus-Panik am Aktienmarkt zu absorbieren, aber das war nur von kurzer Dauer. Nach einem Unternehmensbericht vom Donnerstag, der besagt, dass sich die Verluste im vierten Quartal mehr als verdoppelt haben, brachen die Aktien von Slack um 20% ein. Darüber hinaus hat das Unternehmen für das erste Quartal einen Umsatz von 185 bis 188 Millionen Dollar prognostiziert, was etwa 50 Millionen unter dem liegt, was einige Analysten erwartet haben. Eine steigende Anzahl von Benutzern lässt sich nicht in Geld verwandeln.

Das Wirtschaftsmodell von Slack wächst nur langsam

Slack war ein natürliches Leuchtfeuer des Optimismus an der Börse, da man davon ausging, dass die in Home Office entsandten Mitarbeiter sich mehr auf professionelle Instant-Messaging-Software verlassen würden, um mit ihren Kollegen in Kontakt zu bleiben. Das ist sicherlich der Fall, da die Führungskräfte sagten, dass die Nachfrage steigt, insbesondere in Ländern, in denen sich COVID-19 ausbreitet.

"Die Botschaft lautet - Es gibt ein massives Interesse auf Kundenseite und zwar wirklich überall", sagte Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender Stewart Butterfield gegenüber Analysten. "Es gibt bestehende Kunden, die einige ihrer Pläne beschleunigen. Vieles ändert sich."

Mehr Nutzer zu haben bedeutet jedoch nicht mehr Einnahmen, und dies ist auf das Freemium-Geschäftsmodell von Slack zurückzuführen. Das Basisprodukt ist kostenlos, und obwohl die kostenlose Version mit einigen Einschränkungen versehen ist, reicht sie für viele Personen aus. Die Idee ist, dass die Adoption durch die Arbeitnehmer die Unternehmen dazu ermutigt, die kostenpflichtige Version mit allen Vergünstigungen und Vorteilen für größere Organisationen zu erwerben.

Aufgrund der langen Konversionszeit kann es sein, dass der Aufstieg von Slack später erfolgt, als es sich die Anleger wünschen würden. Es könnte jedoch immer noch eine kluge langfristige Investition sein. Der Finanzvorstand von Slack, Allan Shim, gab dies zu und sagte "der Dienst werde definitiv viel mehr genutzt, aber was die Ergebnisse angeht, so wird dies wohl noch einige Zeit dauern".

Behalten Sie die Produktivitätsdienste im Auge

Nach den durch die Pandemie verursachten Störungen könnten die Firmenkunden, auf die sich Slack bei den Einnahmen verlässt, immer noch zurückhaltend sein, wie jeder andere Wirtschaftssektor auch. Andere Softwarefirmen, die nützliche Tools für das Remote-Arbeiten anbieten, wie z.B. Zoom Video Communications Inc., überstehen den Sturm relativ gut, leiden aber unter ähnlichen kurzfristigen Unsicherheiten, da sie das gleiche Preismodell wie Slack verwenden.

Der Aktienkurs von Google zum Zeitpunkt des Schreibens

Google von Alphabet läuft hingegen gut, nachdem das Unternehmen den kostenlosen Zugang zu modernen Hangout-Meet-Videokonferenzen angekündigt hat, die bis zu 250 Teilnehmer auf einmal ermöglichen. Auch Dropbox und Docusign übertreffen die Erwartungen, auch wenn der Ausverkauf an den Börsen den Aktienkurs der beiden Unternehmen trifft.

Der Aktienkurs von Dropbox zum Zeitpunkt des Schreibens

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