Der MACD-Indikator - Ihr multifunktionaler Indikator
Der entscheidende Vorteil ist, dass er viele Signale gibt und unter verschiedenen Umständen verwendet werden kann. Außerdem ist er kostenlos und muss nicht heruntergeladen werden. Sie können ihn einfach im MetaTrader finden und ihn auf Ihren Chart anwenden. Schauen wir uns die beste Anwendung dieses Indikators genauer an.
Was ist der MACD-Indikator?
MACD steht für Moving Average Convergence Divergence, also den Indikator für das Zusammen- /Auseinanderlaufen des gleitenden Durchschnitts. Es handelt sich um einen Momentum-Indikator, der dem Trend folgt und die Korrelation zwischen zwei gleitenden Durchschnitten des Vermögenswertes anzeigt.
An dieser Stelle müssen wir klären, was ein Momentum-Indikator ist. Ein Momentum-Indikator berechnet die Veränderung oder die Geschwindigkeit der Preisbewegung des Vermögenswerts (Assets).
Der MACD-Indikator wurde Ende der 1970er Jahre von Gerald Appeal entwickelt. Wenn der Indikator schon seit so vielen Jahren verwendet wird, brauchen wir keinen weiteren Beweis für seine Wirksamkeit.
Sehen Sie sich das unten stehende Bild an. Der MACD-Indikator besteht aus 2 Linien: der MACD- und Signallinie sowie einem Histogramm (Balken). Ein Histogramm wird verwendet, um die Differenz zwischen dem schnell- und dem langsam gleitenden Durchschnitt darzustellen. Wenn also der Abstand zwischen den EMAs zunimmt, steigt das Histogramm an. Das nennt man Divergenz. Sobald sich die gleitenden Mittelwerte näher kommen, verringert sich das Histogramm. Das nennt man Konvergenz. Dies erklärt, warum der Indikator auch als Konvergenz-Divergenz des gleitenden Durchschnitts bezeichnet wird.
Berechnung des MACD
Die Formel zur Berechnung des MACD ist einfach. Der MACD ist eine Subtraktion des Exponentiellen Gleitenden Durchschnitts (EMA) mit 26 Perioden vom EMA mit 12 Perioden.
MACD = 12-Perioden-EMA - 26-Perioden-EMA |
Wenn Sie nicht wissen, was der Exponentielle Gleitende Durchschnitt (Exponential Moving Average = EMA) ist, gibt es eine einfache Erklärung. EMA ist der gleitende Durchschnitt, der den aktuellen Preispunkten ein größeres Gewicht verleiht. Dadurch kann diese Art des gleitenden Durchschnitts stärker auf die jüngsten Preisänderungen reagieren.
Wenn Sie jedoch den MACD-Indikator setzen, sehen Sie drei Zahlen, beispielsweise 12, 26 und 9, welches die Standardeinstellungen sind. Wie bereits oben erwähnt, ist MACD der 12-Perioden-EMA minus dem 26-Perioden-EMA. Die MACD-Signallinie ist die 9-Perioden-EMA. Das MACD-Histogramm ist der MACD minus der MACD-Signallinie.
Wie man den MACD-Indikator anwendet
Dieser Indikator ist ein Standard Tool bei MetaTrader. Das bedeutet, dass Sie ihn nicht zusätzlich kaufen oder herunterladen müssen:
- Gehen Sie zu MetaTrader.
- Klicken Sie auf Einfügen - Indikatoren – Oszillatoren.
- Wählen Sie MACD aus.
Wenn Sie eine andere Plattform verwenden, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Indikator standardmäßig gesetzt ist. Falls nicht, können Sie ihn jederzeit kostenlos downloaden.
Im Einstellungsfenster können Sie die Perioden des gleitenden Durchschnittskurses ändern, vom Schlusskurs bis Eröffnungskurs, Hoch, Tief und natürlich auch den Stil. Wir empfehlen Ihnen, den Schlusskurs beizubehalten. Sie können auch die MA-Perioden ändern. Denken Sie daran, dass längere Perioden besser für größere Zeiträume geeignet sind, während kürzere Perioden besser für kleinere geeignet sind.
Wie man den MACD-Indikator liest
Nun sind wir am wichtigsten Punkt dieses Artikels angelangt. Schauen wir uns an, welche Signale uns der MACD-Indikator gibt.
1. Crossover (Überkreuzung der Linien)
Die erste und häufigste Indikatorfunktion ist das Kauf-/Verkaufssignal. Ein Kaufsignal erscheint, wenn die MACD-Linie die Signallinie nach oben durchbricht. Ein Verkaufssignal entsteht, wenn der MACD die Signallinie nach unten abfallend kreuzt. Das Signal wird innerhalb des starken Trends einen größeren Einfluss haben. Im Falle eines schwachen Trends kann sich das Signal als falsch erweisen, da der Markt sich umkehren wird.
2. Überkauf-/Überverkauf-Zone
Vergessen Sie nicht, dass der MACD ein Oszillator ist, daher besteht eine seiner Funktionen darin, die Marktbedingungen zu bestimmen. Allerdings stellen beide Linien entscheidende Punkte dar, die Sie berücksichtigen sollten.
Wenn sie signifikante Hochs und Tiefs anzeigen, dann ist das ein Zeichen für eine schnelle Korrektur. Es ist nicht notwendig, dafür ein bestimmtes Level zu erwähnen. Sie werden es sehen, wenn der Anstieg oder Rückgang signifikanter sind als gewöhnlich.
Wenn die Linien die Spitze erreichen, ist das ein Zeichen dafür, dass der Vermögenswert überkauft ist. Warten Sie auf die Umkehr der Linien nach unten. Wenn sie hingegen ein extremes Tief bilden, dann warten Sie auf die Umkehr nach oben. In diesem Fall können Sie den MACD mit dem RSI kombinieren, um eine zusätzliche Bestätigung zu erhalten.
3. Zero-Line Crossover / Null-Linien-Kreuzung
Achten Sie auf das MACD-Histogramm. Wenn es über den Wert 0 ansteigt, ist dies ein Signal für den Aufwärtstrend. Wenn es unter die 0-Linie fällt, erwägen Sie die Eröffnung einer Short-Position. Seien Sie jedoch vorsichtig. Das Signal funktioniert nur während eines starken Trends. In Zeiten hoher Volatilität kann sich das Histogramm häufig nach oben und unten bewegen, und das führt dann zu falschen Signalen.
4. Konvergenz/Divergenz
Eine MACD-Divergenz/-Konvergenz ist ein Unterschied zwischen der Richtung des Preiskurses und des Indikators. Eine bullische Konvergenz tritt ein, wenn der Preis niedrigere Tiefststände bildet, während das MACD-Histogramm höhere Tiefststände setzt. Es ist ein Kaufsignal. Eine bärische Divergenz entsteht, wenn der Preis neue Höchststände bildet, während die Extremwerte des MACD-Indikators niedriger werden. Es ist ein Verkaufssignal.
Vorteile und Grenzen des MACD-Indikators
Alles hat zwei Seiten, und Indikatoren sind da keine Ausnahme. Ganz gleich, wie gut der Indikator funktioniert, er wird auch etwas haben, das sich auf seine Wirksamkeit auswirken wird.
Vorteile |
Nachteile |
1. Trend und Dynamik. Zu Beginn des Artikels haben wir erwähnt, dass es mehrere Arten von Indikatoren gibt. Einige von ihnen werden verwendet, um den Trend zu bestimmen, andere, um die Marktbedingungen widerzuspiegeln. Was den MACD betrifft, so kombiniert er sowohl Trend- als auch Momentumfunktionen. |
1. Zeitverzögerung. Das ist nicht nur ein Fehler des MACD-Indikators, sondern aller Indikatoren. Dennoch ist die Zeitverzögerung zwischen dem MACD-Signal und der Preisbewegung eine der größten. Sie erlaubt es Tradern nicht, einen optimalen Einstiegspunkt zu erwischen. |
2. Eine Fülle von Funktionen. Es gibt nur wenige Indikatoren, die so viele Signale liefern können. Es besteht nur eine geringe Chance, dass Sie den MACD auf dem Chart anwenden und keine Signale erhalten. |
2. Stop Loss/Take Profit-Levels. Manchmal ist es nicht so einfach, Stop-Loss- und Take-Profit-Levels zu bestimmen. Indikatoren sind dabei eine der Optionen, aber in diesem Fall leider nicht. Denn MACD bietet keine gebrauchsfertigen Levels. |
3. Einfachheit. Obwohl der Indikator kompliziert zu sein scheint, stimmt das gar nicht. Wenn Sie ihn mehrmals verwenden, werden Sie keine Schwierigkeiten damit haben, ein Signal zu erkennen. |
3. Vorgetäuschte Umkehrung. Der MACD ist ein nützlicher und praktischer Indikator. Es kommt jedoch vor, dass Signale verfälscht werden. Manchmal gibt der MACD aufgrund eines schwachen Trends ein Zeichen für die Umkehrung. In Zeiten der Seitwärtsbewegung des Kurses kann es zu Divergenzen kommen. In diesem Fall bewegt sich der MACD auf die Nulllinie zu. Die Umkehr findet jedoch nicht statt. |
Warum der MACD-Indikator wichtig ist
Der MACD-Indikator signalisiert Tradern, ob sich eine bullische (optimistische) oder bärische (auf Baisse gerichtete) Bewegung verstärkt oder abschwächt. Das ist ein wichtiger Punkt, denn mit diesem Wissen vermeiden Sie unprofitable Trades. Die beträchtliche Anzahl der Anwendungen macht den MACD-Indikator zu einem unersetzlichen Handelsinstrument.
Bonus. Wie man Fehler beim Handel mit dem MACD vermeidet
Es gibt keinen perfekten Indikator. Jeder Indikator kann falsche Signale geben. Manchmal liegt der Grund jedoch nicht im Indikator, sondern im Trader. Denn der Mangel an Erfahrung und Verständnis führt zu zusätzlichen Fehlern.
Histogramm
Der erste Fehler, der Ihnen unterlaufen kann, ist die falsche Interpretation des MACD-Histogramms. Was zeigt das Histogramm? Es zeigt, ob der Markt bullish oder bearish ist und die Stärke von Bullen- oder Bärenmarkt, also „Hausse“ und „Baisse“.
Einige Händler sind der Meinung, wenn das Histogramm deutlich ansteigt und die Stärke der Käufer zeigt, ist das ein gutes Kaufsignal. Es wird jedoch wahrscheinlich eher ein spätes Signal sein. Wenn das Histogramm die Stärke entweder des Bullen- (Hausse) oder Bärenmarktes (Baisse) anzeigt, bedeutet das, dass der Markt sich bald wieder erholen könnte. Es ist also zu spät, um noch in den aktuellen Markt einzusteigen. Der beste Zeitpunkt, um eine Position zu eröffnen, ist, wenn sich das Histogramm in der Nähe des 0-Levels befindet.
Crossover
Der MACD-Crossover funktioniert bei einem starken Trend gut. Sie sollten jedoch bedenken, dass der Markt seine Richtung recht häufig ändert, insbesondere bei kurzen Zeiträumen. Daher werden die Crossover-Signale nicht besonders genau sein, wenn der Trend schwach ist.
Bonus. MACD-Strategie: Folgen Sie dem Trend
Hier erfahren Sie, wie Sie den MACD im Trading einsetzen können:
- Der erste Schritt besteht darin, darauf zu warten, dass der MACD ein höheres Schwunghoch (swing high) bildet. Es ist ebenfalls wichtig, dass auch der Preis das höhere Schwunghoch bildet. Danach sollten wir nach einem niedrigeren Schwunghoch Ausschau halten. Auch hier sollte das untere Schwunghoch des Indikators durch das untere Schwunghoch des Preises bestätigt werden.
- Nachdem wir zwei Schwunghochs sowohl beim Preis als auch beim Indikator erhalten haben, müssen wir sie mit einer Trendlinie verbinden.
- Der dritte Schritt besteht darin, den Ausbruch des MACD abzuwarten. Die MACD-Linie, die die Signallinie von unten nach oben kreuzt, reicht dazu nicht aus. Der Indikator sollte über die von uns gezogene Trendlinie ausbrechen. Das wird unser Einstiegspunkt sein. Eröffnen Sie eine Long-Position, sobald der MACD die Trendlinie von unten nach oben kreuzt.
- Denken Sie an die Stop-Loss-Order. Sie sollten den Stop-Loss rund 5-10 Pips unterhalb der jüngsten niedrigen Kurspreisschwankung platzieren.
- Jetzt müssen Sie auf einen guten Ausstiegspunkt warten. Schließen Sie die Position, sobald der MACD die Signallinie in der dem Einstiegspunkt entgegengesetzten Richtung kreuzt. Das bedeutet von oben nach unten. Schließen Sie den Handel jedoch nicht sofort, sobald Sie den MACD-Crossover bemerken. Warten Sie, bis sich ein Candlestick schließt, um sicherzugehen, dass der Crossover stattgefunden hat. Dann erst können Sie Ihre Position schließen.
Sie können die gleichen Regeln, aber in umgekehrter Weise verwenden, um eine Short-Position zu eröffnen.
Fazit
Wir können sagen, dass der MACD-Indikator einer der ältesten, effektivsten und einfachsten Indikatoren ist, die man für einen profitablen Handel anwenden kann. Der wichtigste Vorteil ist, dass er multifunktional ist. Wenn Sie unseren Artikel aufmerksam gelesen haben, dann erinnern Sie sich bestimmt, dass es vier Situationen gibt, in denen der Indikator Signale gibt. Vergleichen Sie diese Zahl mit anderen technischen Indikatoren, dann werden Sie verstehen, dass das eine Menge ist. Der Indikator lässt sich leicht auf jeden Zeitrahmen anwenden. Daher können Sie ihn also für jede Ihrer Handelsstrategien verwenden.
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Bitte beachten Sie, dass der Handel mit gehebelten CFDs riskant ist und Sie Ihr gesamtes investiertes Kapital verlieren können.
Wir haben die Grundlagen des MACD-Indikators bereits erklärt. Es kann jedoch sein, dass Sie noch weitere Fragen haben. Daher haben wir die häufigsten Fragen gesammelt.
MACD: FAQ
Welche MACD-Einstellung ist die beste?
12, 26, 9 ist eine Standard-MACD-Einstellung. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie in jedem Zeitrahmen oder innerhalb jeder Handelsstrategie gut funktioniert. Es ist immer besser, verschiedene Optionen auszuprobieren, um die beste zu finden, die Ihrem Handelsstil entspricht.
Wir können Ihnen einige andere Einstellungen empfehlen, die Sie anwenden können. 8, 17, 9 ist genauso beliebt wie die Standardkombination. Eine Kombination von 3, 10, 16 kann für den Intraday-Handel verwendet werden. 5, 35, 5 kann für kleinere Zeiträume angewendet werden, da diese Einstellung sensibler ist.
Was ist der Unterschied zwischen RSI und MACD?
Wenn Sie den MetaTrader öffnen, werden Sie sehen, dass beide Indikatoren auf der Registerkarte „Oszillatoren“ zu finden sind. Sie unterscheiden sich jedoch in ihren Einstellungen und Funktionen. Der MACD-Indikator basiert auf den gleitenden Durchschnitten. Im Gegensatz dazu wird der RSI-Indikator durch die Messung der Geschwindigkeit und der durchschnittlichen Kursgewinne/-verluste berechnet.
Was die Funktionen anbelangt, so wird der RSI hauptsächlich dazu verwendet, um überverkaufte/überkaufte Bedingungen widerzuspiegeln, während der MACD-Indikator eher dazu dient, den Trend zu bestimmen.
Was ist die MACD-Nulllinie?
Die Nulllinie oder Mittellinie ist der Mittelpunkt des Indikators und ist auf dem Chart deutlich sichtbar. Diese Linie wird zur Umkehrbestimmung verwendet. Wenn der MACD die Nulllinie durchbricht, können Trader den Aufwärtstrend erwarten. Andernfalls kreuzt der MACD die Nulllinie anders herum (von oben nach unten), was den Abwärtstrend signalisiert.
Ist der MACD ein guter Indikator?
Definitiv. Trotz der oben erwähnten Nachteile ist der MACD-Indikator einer der effektivsten Forex-Indikatoren. Die große Anzahl von Signalen, die einfache Implementierung und die leichte Zugänglichkeit machen ihn zu einem der beliebtesten Indikatoren unter den Tradern. Dieser Indikator ist multifunktional. Einerseits folgt er dem Trend, andererseits prognostiziert er die Dynamik.
Haftungsausschluss: Die Informationen in diesem Artikel sind nicht als Anlageberatung gedacht und stellen keine andere Form der Beratung oder Empfehlung dar, die von Libertex angeboten oder unterstützt wird. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.
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