Technische Analyse Teil IV

Machen Sie sich bereit für eine weitere Folge unserer Lehrreihe zur technischen Analyse. Nach einer mehrwöchigen Pause sind wir wieder da und bereit, noch mehr Wissen und praktische Tipps zu diesem äußerst nützlichen, häufig unterschätzten Handelsinstrument weiterzugeben. Sowohl kurzfristige Trader als auch langfristige Anleger können von der richtigen Anwendung der technischen Analyse stark profitieren. Sie kann den Marktteilnehmern helfen, optimale Ein- und Ausstiegspunkte zu finden, was die technische Analyse zu einem nützlichen Instrument macht. Nachdem wir uns in unserem letzten Beitrag mit der Average True Range beschäftigt haben, wollen wir in dieser Woche einen weniger bekannten Indikator, den Directional Movement Index (DMI), näher beleuchten.

Was ist der DMI?

Der Directional Movement Index, kurz DMI, ist ein Trendindikator, der von dem legendären Marktanalysten J. Welles Wilder im Jahr 1978 entwickelt wurde. Dabei wird die Richtung ermittelt, in die sich der Kurs eines Vermögenswerts bewegt. Dazu werden frühere Höchst- und Tiefstwerte verglichen und zwei Linien gezeichnet: eine Linie für eine positive Richtungsbewegung (+DI) und eine Linie für eine negative Richtungsbewegung (-DI). Es gibt auch eine optionale dritte Linie, den durchschnittlichen Richtungsindex (ADX), der ebenfalls verwendet werden kann, um die Intensität des Auf- oder Abwärtstrends zu messen. Wenn +DI über -DI liegt, bedeutet dies, dass der Aufwärtsdruck auf den Kurs größer ist als der Abwärtsdruck. Liegt der -DI hingegen über dem +DI, bedeutet dies, dass der größere Druck auf den Kurs nach unten gerichtet ist. In der Libertex-App ist es möglich, den DMI direkt zu berechnen und in einem beliebigen Chart einzublenden, was uns erhebliche mathematische Anstrengungen erspart.

In Anbetracht der Verwendung des DMI zur Bestimmung der Richtung und Stärke von Trends könnte die seit langem leidende Kryptowährung Bitcoin ein interessantes Instrument sein, um ihn auf dem Monats-Chart anzuwenden. Natürlich können Sie ihn für jedes beliebige Instrument und jeden beliebigen Zeitrahmen verwenden, aber versuchen wir es mit diesem. Dazu müssen Sie lediglich Ihr Libertex-Konto aufrufen, den Vollbildmodus für den Chart-Zeitrahmen Ihrer Wahl aktivieren, den Mauszeiger auf die Registerkarte "Indikatoren" bewegen, "Trend" auswählen und dann auf "Directional Movement Index" klicken (siehe unten):

Warum den DMI verwenden?

Der DMI ist zwar nicht der bekannteste Indikator, den wir uns angesehen haben, aber er ist eine hervorragende Methode, um sowohl die Richtung als auch die Stärke eines bestimmten Trends zuverlässig zu beurteilen. In Verbindung mit einigen der anderen von uns behandelten Tools zur technischen Analyse (insbesondere ATR und RSI) wird er zu einem noch leistungsfähigeren Prognoseinstrument. 

Crossovers sind die wichtigsten Handelssignalgeber beim DMI. Wenn beispielsweise der +DI den -DI übersteigt, deutet dies auf einen Aufwärtstrend hin. Umgekehrt wird ein Verkaufssignal generiert, wenn der +DI stattdessen unter den -DI fällt. Wie jede technische Analysemethode ist sie bei weitem nicht fehlerfrei und sollte in der Regel mit anderen ergänzenden Indikatoren, wie oben erwähnt, kombiniert werden.

Praktische Anwendung

Die praktischste Anwendung des Indikators ist als Tool zur Bestätigung des Trades. Wenn der -DI deutlich über dem +DI liegt, ist der Trend im Grunde genommen stark nach unten gerichtet. Dies ist natürlich eine solide Bestätigung für eine Short-Position. Schauen wir uns den gleiche Monats-Chart für BTC mit dem DMI überlagert an und sehen wir, ob wir das Signal erkennen können:

Natürlich ist dies keine narrensichere Methode, aber im Daytrading gibt es nicht viele davon.

Wenn wir sie als Ausbruchssignal verwenden wollen, müssen wir sie mit anderen Indikatoren wie dem RSI kombinieren. Da die ATR uns nicht sagt, in welche Richtung der Ausbruch erfolgen wird, benötigen wir eine Trendbestätigung (d.h. ob die betreffende Aktie überkauft oder überverkauft ist), um eine Richtung für den Trade zu wählen. Betrachten wir nun denselben Google-Chart mit der Überlagerung von ATR und RSI:

Schauen Sie sich den Schnittpunkt der beiden Linien genau an (gelb eingekreist). Danach entfernt sich der -DI (orange) deutlich vom +DI, was zur Einleitung eines starken Abwärtstrends führt, der bis zum Ende des laufenden Monats (Mai) anhielt. In diesem Fall war das Signal zwar korrekt und richtungsweisend, aber es gibt viele Fehlsignale, die vom DMI erzeugt werden, und es ist ratsam, die Bestätigung durch einen anderen Trendindikator, wie den RSI, zu suchen.

Fügen wir also den RSI zu diesem Chart hinzu, um zu sehen, ob wir eine Bestätigung erhalten:

Haben Sie die Spitze im RSI genau an dem Punkt bemerkt, an dem der DMI gekreuzt hat? Dies deutet auf einen starken Anstieg der Käufe zu dem Zeitpunkt hin, an dem sich der Abwärtstrend zu bilden begann. Auf der Grundlage dieser Indikatoren können Sie relativ zuversichtlich sein, eine Short-Position zu eröffnen. Natürlich ist es immer ratsam, weitere Bestätigungen einzuholen, denn beim Handel ist nichts sicher, und je mehr Daten Sie auf Ihrer Seite haben, desto besser.

Da der Kryptowährungsmarkt derzeit unter Druck steht, wäre Bitcoin ein interessantes Beispiel, um herauszufinden, ob sich ein dominanter Abwärtstrend durchsetzt oder eine Korrektur nach oben bevorsteht. Und dank Libertex können Sie jetzt CFDs auf Bitcoin sowie CFDs auf Dutzende anderer Kryptowährungen handeln.

Übung macht den Meister bei Libertex

Wie bei allen in dieser Serie analysierten Tools zur technischen Analyse müssen wir betonen, dass dieser Indikator nicht als perfekt angesehen werden sollte. Es ist aber auf jeden Fall eine gute Waffe in Ihrem Arsenal und kann Ihnen bei der Auswahl geeigneter Einstiegspunkte für Käufe und Verkäufe sicherlich helfen. Jeder Indikator, den wir bisher kennengelernt haben, kann für eine optimale Genauigkeit miteinander kombiniert werden, und wir empfehlen Ihnen, genau das auf Ihrem kostenlosen Libertex-Demokonto zu üben.