Es hat lange auf sich warten lassen, aber die Zulassung der ersten Reihe von Spot-BTC-ETFs ist endlich da. Die Geschichte begann eigentlich schon 2013, als die Winkelvoss-Zwillinge den ersten Antrag für ein solches Produkt bei der SEC einreichten, der kurzerhand abgelehnt wurde. Im Jahr 2021 wurde dann ein wichtiger Meilenstein erreicht, als ETFs, die auf Bitcoin-Futures-Produkten basieren, endlich grünes Licht bekamen. All das führte letztlich dazu, dass am vergangenen Mittwoch (10.01.2024) das fast einjährige Antragsverfahren für reine Spot-ETFs endlich zu einem positiven Abschluss kam. Wie von vielen vorhergesagt, wollte die SEC mit der langen Überprüfungsfrist sicherstellen, dass kein Emittent einen unzulässigen Vorteil erhält. Insgesamt wurden 11 Anträge auf einmal von der Aufsichtsbehörde genehmigt, unter anderem von großen Investmentgesellschaften wie Ark21, VanEck, iShares, Blackrock, WisdomTree und Grayscale.
Seit dem offiziellen Handelsbeginn strömt das Geld in diese neu zugelassenen Instrumente. Am vierten Handelstag (17.01.) hatten die kumulierten Gesamtzuflüsse für alle 11 ETFs bereits die Marke von 11 Milliarden US-Dollar überstiegen. Natürlich wurde ein Großteil davon durch Abflüsse aus unterlegenen Futures-Produkten wieder ausgeglichen, aber es konnten dennoch Nettozuflüsse von über 1 Milliarde US-Dollar verzeichnet werden. Und viele Analysten sind der Meinung, dass dies bisher nur die Spitze des Eisbergs ist. Edul Patel, CEO und Mitbegründer von Mudrex, prognostiziert beispielsweise, dass diese Zahl in den nächsten drei Monaten die Marke von 5 Milliarden US-Dollar überschreiten wird. Dennoch stagnierte der Kurs von BTC im unmittelbaren Vorfeld und im Anschluss an diese historische Wende ziemlich. Was können Anleger in Bitcoin also für den Rest des Jahres 2024 erwarten, und was werden die wichtigsten Faktoren sein, die es 2024 zu beachten gilt?
Die große Halbierung
Neben der Zulassung von Spot-ETFs ist die für 2024 am heißesten erwartete Entwicklung im Bereich von Bitcoin die bevorstehende Halbierung (voraussichtlich im April/Mai). Das Phänomen des Halbierens - wenn die Belohnung pro Block für Miner um 50 % reduziert wird - tritt einmal alle vier Jahre auf und hat in der Vergangenheit zu großen Kursanstiegen bei BTC geführt. Schließlich ist es die begrenzte Menge von 21 Millionen Coins, die BTC zu einer interessanten Alternative zu Gold macht, so dass eine zunehmende Schwierigkeit und geringere nominale Belohnungen für Miner unvermeidlich sind, wenn die Menge der noch ausstehenden Coins sinkt. Doch die Miner machen unbeirrt weiter. Warum? Auch wenn sich die nominale Belohnung pro Block von 6,25 BTC auf 3,125 halbieren wird, wird erwartet, dass sich der Wert von Bitcoin durch die zunehmende Knappheit mit der Zeit mindestens verdoppeln wird.
Wir tun gut daran, uns daran zu erinnern, dass der Kurs von BTC im vergangenen Jahr in einem globalen Kontext, in dem sich risikoreiche Vermögenswerte normalerweise unterdurchschnittlich entwickeln, um über 105 % gestiegen ist. Dies untermauert die weit verbreitete Annahme, dass die Halbierung schon lange vor dem eigentlichen Halbierungsdatum eingepreist war. Abgesehen davon hat Bitcoin nach jeder Halbierung bisher mehrere Monate lang mehrere Bullenzyklen erlebt. Zum Beispiel überschritt der Kurs von BTC sechs Monate nach der zweiten Halbierung im Jahr 2016 zum ersten Mal die Marke von 1.000 US-Dollar. Eine ähnliche Rallye gab es im Jahr 2020, als die ursprüngliche Kryptowährung ein neues Allzeithoch erreichte. CoinShares geht davon aus, dass auf den anfänglichen Schub an neuen Coins ein "Miner-Exodus" folgen wird und prognostiziert, dass sich die "durchschnittlichen Produktionskosten pro Coin" nach der Halbierung bei knapp unter 38.000 Dollar einpendeln werden. Dies lässt darauf schließen, dass ein signifikanter Kursrückgang unter die wichtige Unterstützungsmarke von 40.000 US-Dollar in Zukunft unwahrscheinlich ist.
Institutionelle Akzeptanz
Ein weiterer entscheidender Faktor nicht nur für künftige Kursanstiege, sondern auch für die Stabilität von Bitcoin als langfristiges Anlageinstrument wird seine breitere Akzeptanz durch institutionelle Anleger sein. Anfangs waren viele Investmentfonds und Finanzinstitute wegen der inhärenten Volatilität und der unvorhersehbaren Kursschwankungen skeptisch und mieden BTC und generell Kryptowährungen. Doch das hat sich in den letzten Jahren geändert. Im vergangenen Jahr verzeichnete Bitcoin beispielsweise Nettozuflüsse von institutionellen Anlegern in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar, wobei diese Zahl im Jahr 2024 wohl weiter steigen dürfte. Die Zulassung von Spot-ETFs ist natürlich ein wichtiger Katalysator dafür. Mathew McDermott von Goldman Sachs erklärte, dass dies "die Liquidität auf dem Markt erweitern und vertiefen" sowie traditionell kryptoscheue institutionelle Anleger wie Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften anziehen wird.
Die USA sind nicht der einzige Ort, an dem wir ermutigende regulatorische Maßnahmen sehen, die mehr institutionelle Anleger anlocken könnten. Andere weltweite Initiativen, wie die MiCA-Gesetzgebung der EU, regulatorische Fortschritte in Singapur, Hongkong und Japan sowie die Digital Securities Sandbox des Vereinigten Königreichs, werden von Anlageexperten als wichtige Schritte nach vorn betrachtet. In der Zwischenzeit hat Bitfinex angedeutet, dass die erwarteten Zinssenkungen der Fed im Jahr 2024 eine risikofreudige Stimmung bei institutionellen Anlegern fördern könnten, auch in Bezug auf Bitcoin. Wie es die Analysten des Unternehmens ausdrücken: "Eine Zinssenkung könnte risikoreiche Vermögenswerte wie Bitcoin für institutionelle Anleger attraktiver machen, die in einem Niedrigzinsumfeld höhere Renditen anstreben". All diese Faktoren deuten auf ein starkes Jahr für Bitcoin hin. Sollten alle diese Entwicklungen auf einmal eintreten, könnte dies einen weiteren Bullenzyklus wie 2021-2022 auslösen.
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